Zur rechten Zeit, wie zur unrechten, begegne ich wieder einem guten Freund. Einer, der es einem leicht macht, der zutraulich ist – und liebenswert. Einer, den sich als Vorbild zu nehmen, keine schlechte Entscheidung ist: Robert Walser.
„Der Schriftsteller liebt die Welt, denn er fühlt, dass er aufhört, ihr Kind zu sein, wenn er sie nicht mehr lieben kann.“
Ein eher zufälliger Griff ins Buchregal und ich war ein wenig für Neuerscheinungen und Leseproben belegt. Ich musste mich erst wieder um diese alte Freundschaft kümmern.
Dabei weiß ich ja:
„Ich will Buchhändler werden…Unter dem Buchhandel stellte ich mir von jeher etwas Entzückendes vor und ich verstehe nicht, warum ich immer noch außerhalb dieses Lieblichen und Schönen schmachten muß…Ich bin der geborene Verkäufer…“
Das wird möglich sein. Drum zur Vorbereitung streiche ich durch die Gänge, nicht unbedingt des Lieblichen Wengens. Ich will später Kenntnis haben oder sie zumindest auf’s Beste vortragen können. Geschäftstüchtig will ich sein, das Nützliche mit dem Höchstangenehmen verbinden.
„Mit einem Wort: meine Liebe zu den Menschen wird angenehm balancieren auf der Waage des Verkaufens mit der Geschäftsvernunft, die ebenso gewichtig ist und mir ebenso notwendig erscheint für das Leben wie eine Seele voll Liebe: Ich werde schönes Maß halten…“
,sagt Simon Tanner und quittiert eine Woche später die Stelle wieder.
Ich will länger durchhalten. Und dabei jedoch nicht vergessen, alte Freundschaften zu pflegen. Es lohnt.