Meine silberne Welt hat ihre Gesetze, aber soll ich sie dem Menschen verständlich machen, muss ich ein wenig gesprächig werden, gerate dann in ein Knäuel meiner Phantasie, das schwer zu entwirren ist.
Das größte Problem eines Buches ist, dass es geschrieben werden muss. Wie viel geht dabei verloren. Und erst beim Lesen. Dieses Buch, lies es abends, halb schon im Schlaf oder morgens, da du dir die Augen reibst, halb schlafend noch. Vielleicht kommst du nur schleppend dann voran, verstehst aber mehr. Nur musst Du, was Du verstanden hast, wahrscheinlich für Dich behalten. Versuche erst gar nicht, es Jemandem zu erzählen, auf keinen Fall aber einem Wachen; der runzelt nur die Stirn und drückt die Brille gerade.
Das nächst größere Problem eines Buches ist, es kann nur mit offenen Augen gelesen werden. Vielleicht, dass Du es memorierst, dies Buch, und dich dann in den Schlaf hineinmurmelst. Vielleicht, aber nur vielleicht, verstehst du es dann. Selbst aber bis in den Traum hinein schlägt sich der Tag Bahn. Nacht, Poesie und Traum gehören eben nicht sich allein und Dir.Sind nie ungestört. Und immer gefährdet.
Mehr an falscher Stelle hier als das Ich ist vielleicht das Du. Bei Rat und eindringlicher Warnung geht’s wohl ohne nicht, soll es nicht nur so dahin gesagt sein. Also: lies‘ dieses Buch vom Mond. lass Dir von ihm die Welt erklären, verstehe davon, was du kannst, nur nicht mit offenen Augen, das ja nicht. Träume es, durchschlafe es, lass die Zügel schleifen. Am besten, lies es vom Weltall aus, losgelöst von allem, was Dich hier hält.
Phantasie kümmert sich nicht um jene Regeln. Sei einmal romantisch. Und verlier‘ kein weiteres Wort. Lies! Schlaf! Träum! Tag kommt früh genug wieder zurück.
Folge gelegentlich einer anderen Logik und nicht etwa Gattungsbegriffen und Plots, geboren am, gestorben dann. Gilt Phantasie alles nichts.
ICH kann’s nicht anders sagen. IHR könnt’s sicher besser. Ich bin noch ganz konfus und träum deshalb weiter, gefährlich in den Tag hinein.